Antifa 4 live

Antifaschismus ist eine Grundhaltung für mich. Und zwar eine, die ich von allen Demokrat*innen erwarte. Denn jede Demokratie wird immer von ihren Gegner*innen angegriffen werden – Und die stehen nun einmal rechts. Das ist nicht nur die wichtigste Lehre aus unser Geschichte, es ist auch unsere Realität jeden Tag. Antifaschismus beginnt damit, nicht wegzusehen und zu widersprechen. Er beginnt damit, eigene Privilegien zu verstehen und Empathie für andere Perspektiven aufzubringen. Und er erfordert Haltung – An jedem Tag und von uns allen ganz persönlich:

Ich bin 2009 zu den Jusos gekommen und habe viele Bildungsveranstaltungen und Wochenendseminare besucht. 2011 als am 22. Juli ein Rechtsterrorist 77 junge Menschen, meine Genoss*innen, auf Utoya ermordete, war ich seit zwei Jahren dabei. Seitdem ermahnt mich dieser Tag wie wichtig das eigene Selbstverständnis als Antifaschist ist, wie entscheidend es ist, andere von diesem Kampf zu überzeugen. Politisch ist für mich deswegen Awarnessarbeit wichtig, Demonstrationen und das sichtbar Machen von nicht-weißen Perspektiven sind mir ein ehrliches Anliegen. Ich will Grenzen überwindbar machen, das Staatsangehörigkeitsrecht umfassend modernisieren und allen, die hier leben, Teilhabe an demokratischen Prozessen und am gesellschaftlichen Leben ermöglichen.

Denn ich will eine Welt, die frei von Diskriminierung ist. Und weil der Kampf gegen Rassismus, Antisemitmus, Sexismismus und Queerphobie unter anderem am Arbeitsplatz beginnt, engagiere ich mich auch genau da: Bei Mach’ meinen Kumpel nicht an – dem Verein für Gleichberechtigung, gegen Rassismus e. V. (Gelbe Hand). Außerdem bin ich Mitglied der Amadeu Antonio Stiftung, die wichtige wissenschaftliche Aufklärungsarbeit leistet und Erinnerungskultur fördert.

Darum habe ich mich aber auch immer wieder für ein AfD-Verbotsverfahren ausgesprochen und AfD-Politiker (das passt ungegendert) wie Uwe Junge oder Björn Höcke nach volksverhetzenden Aussagen angezeigt. Nach einem Tweet gegen IB-Chef Martin Sellner hetzte dieser zudem seine Troll-Armee auf mich und ich erhielt tagelang Morddrohungen. Einschüchtern lasse ich mich davon aber nicht, denn Antifaschismus ist eine Grundüberzeugung von mir! Denn jede Demokratie braucht ihre Antifa. Deswegen vernetze ich mich auch als Mitglied der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschist*innen mit gleichgesinnten Kampfesgenoss*innen. Mit ihnen lasse ich eine wehrhafte Demokratie erblühen.