200 Wattenscheider*innen sind gestern Nachmittag vor die Friedenskirche gekommen, um ein Zeichen der Solidarität zu setzen. Unser Aufruf lautete: „Stoppt den Terror! Solidarität mit Israel!“ und hat die Wattenscheider Zivilgesellschaft von den beiden christlichen Kirchen und der jüdischen Gemeinde bis zu allen demokratischen, bei uns in der Bezirksvertretung vertretenen Parteien, zusammengebracht. Ich danke ganz besonders Pfarrerin Monika Vogt, mit der ich die Kundgebung zusammen organisiert habe, aber auch Marlies Hennen-Nöhre, von der Katholischen Kirche, Marc Westerhoff, CDU, Oliver Buschmann, Grüne, Rolf Heyer, FDP und Katja Kanthack, UWG/Freie Bürger, für ihre Beiträge.
200 Leute, bei uns Zuhause! Das ist ein bewegendes Signal. In meiner Rede habe ich darum zum Abschluss gesagt: „Lasst uns jetzt beisammen bleiben, an der Seite unser israelischen Freund*innen und der jüdischen Gemeinschaft.“ Und darauf kommt es jetzt an. Stoppt den Terror! Solidarität mit Israel!
Hier meine Rede im Wortlaut (es gilt das gesprochene Wort):
Liebe Wattenscheider*innen,
vielen Dank, dass so viele von Euch gerade heute, an dem Tag, an dem Hamas weltweit zu Massakern gegen Jüdinnen und Juden, den jüdischen Schutzsstaat Israel und alle, die sich mit Israel und der jüdischen Gemeinschaft solidarisieren, aufgerufen hat, hierher gekommen seit. Das zeigt, dass wir geschlossen sind: Gegen jeden Antisemitismus und für Solidarität mit Israel!
Liebe Nachbar*innen,
seit Beginn der Terrorwelle, mit der Hamas Israel seit dem Wochenende überfällt, sind über 1.500 Israelis auf teils bestialische Weise ermordert worden: Frauen wurden entführt und vergewaltigt, kleine Kinder erschossen, Zivilist*innen auf Festivals massakriert. An einzelen Tagen wurden so mehr Jüdinnen und Juden ermordet wie an keinem anderen Tag seit dem Ende der Shoah.
Für die Dimension dieses Terrors, für die Grausamkeit dieser Verbrechen ist es unmöglich, die richtigen Worte zu finden.
Was aber ganz eindeutig gesagt werden kann und gesagt werden muss: Hamas und nur Hamas ist verantwortlich für all das Leid in der Region. Und Israel hat jedes Recht sich gegen die terroristischen Angriffe zu verteidigen. Das Existenzrecht Israels ist unverhandelbar!
Liebe Nachbar*innen,
ich bin dankbar, dass wir heute gemeinsam stehen und unseren israelischen Freund*innen zeigen: Ihr seid nicht allein, wir teilen Eure Sorgen und wir werden niemals von Eurer Seite weichen!
Hamas will den jüdischen Schutzstaat und die jüdische Gemeinschaft auslöschen. Aber Hamas wird verlieren und gerade auch für die Menschen im Gazastreifen, die in diesem Moment von Hamas als Geiseln gehalten werden, wird das eine große Erleichterung sein.
Wattenscheid, liebe Nachbar*innen, steht an der Seite Israels.
Das ist ein Versprechen. Doch dabei darf es nicht bleiben.
Auch uns begegnet immer wieder Antisemitismus: Antisemitismus von Rechts, Antisemitismus von Islamisten, Antisemitismus tief in der Mitte der Gesellschaft.
Mich besorgt, dass nach der letzten Mitte-Studie der FES bis zu 20% der Menschen in Deutschland ein teils geschlossen antisemitisches Weltbild teilen.
Auch dagegen müssen wir eintreten: Mit aufrichtigen Problembewusstsein, mit Aufklärung und unserem Einsatz im Alltag. Lasst uns laut sein gegen jeden Antisemitismus!
Liebe Nachbar*innen,
die Existenz des jüdischen Schutzstaates ist unsere Staatsräson. Und dass die jüdische Gemeinschaft darüber hinaus auch in Deutschland sicher und selbstbestimmt, müssen wir alle jeden Tag zusammen gestalten!
Lasst uns jetzt beisammen bleiben, an der Seite unser israelischen Freund*innen und der jüdischen Gemeinschaft. Darum schließe ich mit den Worten unseres Aufrufes:
Die Hamas muss den Terror beenden!
Solidarität mit Israel!
Liebe Israelis, wir stehen an Eurer Seite!
Am Israel Chai!
Vielen Dank.