55 Jahre deutsch-israelische Beziehungen: Uns ist Versöhnung geschenkt worden

Zum 55. Jahrestag der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staate Israel erklärt für die SPD in Wattenscheid-Mitte und Westenfeld sowie die Jusos Wattenscheid Jan Bühlbecker:

Vor 55 Jahren haben Israel und Deutschland diplomatische Beziehungen aufgenommen, heute sind beide Länder sogar befreundet und arbeiten in vielen Bereichen eng zusammen: Nach dem schier unbeschreiblichen Verbrechen, dem singulären Zivilisationsbruch der Shoa glich dieser Schritt einem politischen Wunder.

Ich denke dankbar an die politischen Verantwortlichen David Ben Gurion und Konrad Adenauer, die dies auch mit großen persönlichen Einsatz ermöglicht haben. Es ist wie Willy Brandt sagte, als er 1973 als erster Bundeskanzler Israel besuchte: ‚Unsere normalen Beziehungen sind etwas besonderes.‘ Und wir alle sollten heute feiern!

Denn uns ist Versöhnung geschenkt worden – Und diese Versöhnung ist Verpflichtung: Jeden Tag mit aller Kraft gegen jeden Antisemitismus einzutreten und alles dafür zu tun, dass nie wieder auch tatsächlich niemals wieder bedeutet. Nach dem rechtsterroristischen Anschlägen von Halle und Hanau, den Verbrechen der rechten Terrorgruppe NSU und den weiteren Enthüllungen zu rechtsterroristischen und gewaltbereiten Strukturen in Deutschland müssen wir uns das wieder stärker ins Gedächtnis rufen: Jede*r von uns trägt Verantwortung dafür, dass sich Geschichte nicht wiederholt.

Die deutsch-israelische Freundschaft macht aber auch Mut, denn sie zeigt, dass jede Grenze überwunden werden kann, wenn nur alle dazu bereit sind, am guten zu arbeiten. Sie ist darum auch ein Grund, sich politisch zu engagieren – Mich und meine Motivation hat sie jedenfalls geprägt. Und ich bin dankbar Teil einer Generation zu sein, die sie erleben darf. Gerade heute.

Schalom und Alerta – Jeden Tag!