#WeRemember

„Manchmal scheint es mir, als verstünden wir die Vergangenheit besser als die Gegenwart“,

hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Yadvashem gesagt.

Erinnerung ist wichtig. Die Namen der Ermordeten Jüdinnen und Juden, ihre Geschichten, ihre Leben und ihr Leid sind – und werden! – nicht vergessen. Steinmeier:

„Deutsche haben sie verschleppt. Deutsche haben ihnen Nummern auf die Unterarme tätowiert. Deutsche haben versucht, diese Menschen zu entmenschlichen, zu Nummern zu machen, in Vernichtungslagern jede Erinnerung an sie auszulöschen. Es ist ihnen nicht gelungen. Als Menschen bleiben sie in unserer Erinnerung.“

Ich will helfen, die Erinnerung an das singuläre Verbrechen der Shoa zu erinnern, um den Verfolgten und Ermordeten ihre Würde zurückzugeben.

Doch es gibt einen zweiten Grund, warum ich auch in diesem Jahr dem Aufruf des World Jewish Congress gefolgt bin und mich unter der Botschaft #WeRember einreihe: Erinnerung heißt, Verantwortung zu übernehmen. Und die Rede des Bundespräsidenten in Yad Vashem mahnt entsprechend:

„Die bösen Geister zeigen sich heute in neuem Gewand. Mehr noch: Sie präsentieren ihr antisemitisches, ihr völkisches, ihr autoritäres Denken als Antwort für die Zukunft, als neue Lösung für die Probleme unserer Zeit. Ich wünschte, sagen zu können: Wir Deutsche haben für immer aus der Geschichte gelernt. Aber das kann ich nicht sagen, wenn Hass und Hetze sich ausbreiten.“

Antisemitismus in alten wie in neuen Formen (beispielsweise kruden Hass auf Israel) ist in unserer Gesellschaft noch immer verankert und gipfelt in einem Oppositionsführer im Bundestag, der die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten als „Vogelschiss in tausendjähriger deutscher Geschichte“ bezeichnet ebenso wie im rechtsterroristischen Anschlag auf die Synagoge in Halle. Es liegt an uns allen, diese Menschenfeindlichkeit wo immer sie uns begegnet, zu bekämpfen.

Denn #niewieder ist das wichtigste Versprechen unser Demokratie und unsere historische Verantwortung.

Vor 75 Jahren wurde Auschwitz von der Roten Armee befreit.

Lasst uns an die Menschen, die der Shoa zum Opfer fielen erinnern und dafür wirken, dass wir unsere Gegenwart ebenso gut verstehen wie unsere Vergangenheit.

Shalom!