Man tut gut daran, alten weißen Rassisten nicht mehr Aufmerksamkeit zu schenken, als sie verdienen – Wir täten also alle gemeinsam gut daran, Thilo Sarrazin keinen Platz mehr in der öffentlichen Debatte zu geben. Denn er ist genau das: Ein alter, weißer Rassist.
Doch so einfach ist es leider nicht. Die Frage, warum es die SPD nicht schafft, ihn endlich aus ihrer Mitte zu werfen, ist mit der Härte des Parteiengesetz – die eine wichtige Lehre aus der Weimarer Republik ist – notwendig zu beantworten, aber nicht hinreichend. Und so ist die Aufforderung des Präsidiums unserer Partei, er möge die Partei doch bitte endlich von selbst verlassen, richtig und gut begründet gewesen:
Thilo Sarrazin ist kein Sozialdemokrat. Er teilt die Grundwerte der SPD in keinster Weise. Aber „die SPD ist eine Wertegemeinschaft, die sich seit mehr als 150 Jahren für Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität einsetzt. Ihre Mitglieder kommen aus allen gesellschaftlichen Schichten, sie sind unter anderem Christen, Juden, Muslime oder auch Atheisten. Sie alle eint das Bestreben, unsere Grundwerte in Staat und Gesellschaft zu verwirklichen – um das Leben aller Bürgerinnen und Bürger besser zu machen, für eine lebendige und wehrhafte Demokratie, für eine Gesellschaft, in der man ohne Angst verschieden sein kann.
Thilo Sarrazins Buch ist unwissenschaftlich geschrieben und recherchiert und außerdem auch noch schlampig vorgetragen. Der Autor ist weder Islamwissenschaftler noch Soziologe – Und muslimischen Glaubens ist er auch nicht. Es ist darum nichts anderes als der Versuch der Meinungsmache.
Meinungsmache auf Grundlage von Rassismus: Einen härteren Angriff auf die Grundwerte der Sozialdemokratie gibt es nicht. Wer also wie Thilo Sarrazin „Menschen pauschal diffamiert und damit bei anderen massive Ängste schürt, sollte sich eine andere politische Heimat als die SPD suchen.“
Dennoch wird er in den nächsten Woche eine Bühne bekommen und wir werden #gegenhalten. Für den Anfang in dem ich seiner Hetzschrift einen passenden Klappentext spendieren:
